Jiří Kolář

tschechisch-französischer Collagekünstler und Schriftsteller; Werke: experiment. Lyrik, Theaterstücke, Prosa, Kinderbücher; Collagen aus den verschiedensten Materialien, auch Textfragmenten, mit denen er z. B. Objekte überzog

* 24. September 1914 Protivin/Südböhmen

† 11. August 2002 Prag

Herkunft

Jiří Kolář wurde als Sohn eines Bäckers geboren.

Ausbildung

Er besuchte Schulen in Protivin und Kladno und absolvierte danach eine Tischlerlehre.

Wirken

Während der Wirtschaftskrise wurde er arbeitslos und verdiente seinen Lebensunterhalt in verschiedenen Berufen, u. a. als Tagelöhner und Kellner, bevor er sich Mitte der 30er Jahre der Literatur und, unter dem Einfluss der Surrealisten, der bildnerischen Collage-Kunst zuwandte. Er wurde Verlagsredakteur, übersiedelte nach Prag und stellte dort 1937 erstmals aus. Ab 1941 veröffentlichte er zahlreiche kleinere Bücher, darunter mehrere Gedichtbände, daneben trat er als Übersetzer angelsächsischer und französischer Literatur hervor. Seine erste Übersetzungsarbeit war Eliots "Waste Land", außerdem übertrug er die amerikanischen Dichter C. Sandburg und Edgar Lee Masters ins Tschechische. Mit Freunden gründete er 1942 die "Gruppe 42". Ab 1943 war K. dann ausschließlich als Schriftsteller und bildender Künstler tätig.

1953 kam K. erstmals vorübergehend in Haft und wurde anschließend als Schriftsteller mit Publikationsverbot belegt, nachdem er sich verschiedentlich an Aufrufen, offenen Briefen und Resolutionen beteiligt hatte, die ihn in ...